Gebirgsökosysteme

Die Alpen bedecken rund zwei Drittel der Schweiz. Ihre Ökosysteme beherbergen nicht nur viele Tier- und Pflanzenarten, sie liefern auch zahlreiche Dienstleistungen für uns Menschen. Sie schützen beispielsweise vor Naturgefahren wie Lawinen und Steinschlag, liefern nachwachsende natürliche Ressourcen oder tragen zur touristischen Attraktiviät der Alpen bei.

Wir untersuchen, wie sich Gebirgswälder und Waldgrenzen verändern und wie sie heute und in Zukunft vor Naturgefahren schützen. Unsere Ergebnisse fliessen in Entscheidungsgrundlagen für die Waldbewirtschaftung und Naturgefahrensimulationen ein. Wir erforschen aber auch Lebensräume oberhalb der Waldgrenze. Dort interessiert uns insbesondere, wie sich Pflanzengemeinschaften und ihre Wechselwirkungen mit anderen Organismen wie Mikroben, Frassfeinden oder Bestäubern, mit dem Klima- und Landnutzungswandel verändern und was das für die Gebirgsökosysteme bedeutet. Dies ist wichtig, um die Auswirkungen des Klimawandel zu dokumentieren und besser vorhersagen zu können.

Kleiner Einblick in unsere Forschungsaktivitäten

Schutzwald

Gebirgswald schützt Menschen und Infrastruktur wirkungsvoll und kostengünstig vor Naturgefahren wie Lawinen und Steinschlag. Wir erforschen, welche Eigenschaften eines Waldes seine Schutzleistung bestimmen, und wie sich diese in Abhängigkeit von Klimawandel, natürlichen Störungen und Waldmanagement verändern. Zusammen mit Umsetzungspartnern tragen wir so bei, dass Schutzfunktion von Gebirgswäldern auch in Zukunft bestmöglich erfüllt werden.

Waldgrenzenökosysteme

Waldgrenzökosysteme, das heisst die Übergangszonen zwischen Bergwald und alpiner Tundra, gehören zu den charakteristischen Lebensräumen im Gebirge. Waldgrenzen verschieben sich jedoch vielerorts infolge von Landnutzungsänderungen und Klimawandel. Wir erforschen, wie sich Gebirgswälder und Waldgrenzen durch den globalen Wandel verändern.

Ökologie und Management von Gebirgswäldern

Gebirgswälder liefern essenzielle Dienstleistungen für die Bevölkerung, sind jedoch sehr anfällig für den Klimawandel. Unsere Forschung konzentriert sich darauf, die Auswirkungen des Klimawandels auf diese Ökosysteme zu verstehen. Durch die Anwendung verschiedener Ansätze und Methoden sowie die enge Zusammenarbeit mit Stakeholdern und Waldfachleuten streben wir danach, ökologisch orientierte Strategien für das Management von Gebirgswäldern angesichts des globalen Wandels zu entwickeln.

Pflanzenökologie und Biodiversität

Gebirgsökosysteme sind Hotspots der Biodiversität: Sie bieten Lebensraum für zahlreiche spezialisierte Pflanzen und Tiere, die anderswo nicht vorkommen. Zudem erfüllen sie wichtige Ökosystemfunktionen. Wir untersuchen, weshalb und wie stark sich Pflanzengemeinschaften im Gebirge verändern – nicht zuletzt als Folge des Klimawandels.

Biotische Interaktionen im Klimawandel

Als Haupt-Energiequelle in terrestrischen Ökosystemen interagieren Pflanzen mit einer Vielzahl von Organismen wie mutualistischen oder pathogenen Pilzen, Zersetzern, Pflanzenfressern oder Bestäubern. Der Klimawandel wird diese Wechselwirkungen wahrscheinlich verändern und sich möglicherweise stark auf die biologische Vielfalt und das Funktionieren von Ökosystemen auswirken. Wir untersuchen biotische Interaktionen entlang von Höhengradienten und Klima-Experimenten, um Veränderungen zu dokumentieren und Vorhersagen über die Auswirkungen des Klimawandels zu verbessern.

Boden- und Hangstabilität

Die Vegetation leistet vielerorts einen erheblichen Beitrag zum Schutz vor Naturgefahren, indem sie Böden und somit Hänge stabilisiert. Wir untersuchen den Einfluss von Wirtspflanzen und ihren Mykorrhizapilzen auf die Boden- und Hangstabilität.

Möglichkeiten für Studenten

Wir sind immer auf der Suche nach interessierten Studierenden, die gerne eine Bachelor- oder Masterarbeit in unserem Team Gebirgsökologie in Davos verfassen möchten. Wir haben momentan untenstehende Themen zur Auswahl. Bei eigenen Ideen oder bei Interesse an einem Praktikum können auch gerne die einzelnen Teammitglieder kontaktiert werden.

Mitarbeitende

Gebirgsökosysteme

Peter Bebi

Gruppenleiter

Theresa Banzer

Wissenschaftliche Assistentin

Julien Leon Bota

Doktorand

Alessandra Bottero

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Leon Bührle

Gastwissenschafter

Anna Feller

Master-Studentin

Esther Frei

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Frank Graf

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Andreas Gygax

Gastwissenschafter

Kevin Patrick Helzel

Web-Applikationsentwickler

Ingrid Jansen

Technische Mitarbeiterin

Anne Kempel

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Christian Rixen

Senior Scientist

Jonas Schwaab

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Raphael von Büren

Gastdoktorand

Sonja Wipf

Gastwissenschafterin

Michael Zehnder

Doktorand