AvaBlog 03. - 05. November 2022

Schnee bis in mittlere Lagen

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Pulver gut, aber noch ohne Unterlage. Blick vom 2685 m hohen Älpeltspitz (GR) über Klosters hinweg nach Davos (Foto: SLF/T. Stucki, 6.11.2022).
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Noch nicht wirklich Schnee, und schon die erste Lockerschneelawine an der Nordostflanke des 2954 m hohen Piz dal Büz (Samedan, GR). Im Vordergrund die bis zu diesem Tag noch arbeitslose IMIS-Schneestation Valetta (Foto: R. Meister, 02.11.2022).
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Bitte mehr davon! Crap Son Gion auf 2200 m (Falera, GR), zwischen den beiden Schneefällen (Foto: N. Buechi, 04.11.2022).
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Ende Oktober waren die Alpen noch im Sommerkleid. Am 3021 m hohen Faltschonhorn in Vals, GR lag 2022 (rechts) genau so wenig Schnee wie drei Jahre davor (links). Blick vom Piz Aul (Fotos: N. Vanhaelen, links 31.10.2019, rechts 31.10.2022).
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Wenige Tage danach war alles weiss verzuckert. Aufstieg zum Faltschonhorn mit Blick zum 3121 m hohen Piz Aul, Vals, GR (Foto: U. Berni, 06.11.2022).
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Weiter oben war der Schnee vom starken Wind am Alpenhauptkamm dann aber intensiv verfrachtet. Faltschonhorn, Vals, GR (Foto: U. Berni, 06.11.2022).
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Auch am Alpensüdhang waren die Berge verzuckert, wie hier der 3030m hohe Piz da Termin, Biasca, TI …
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… aber auch hier war an Skitouren nicht zu denken. Aber vielleicht an Winterbergsteigen? (Fotos: F. Vanza, 06.11.2022).
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Lockerschneerutsch am 2413 m hohen Hoh Brisen, Isenthal, UR (Foto: L. Corman, 06.11.2022).
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Die Roller zeigen, dass der Schnee an Sonnenhängen bereits am Samstag feucht wurde (Älpeltspitz , Klosters, GR). (Foto: SLF/T. Stucki, 6.11.2022).

Erstmals diesen Herbst fiel Schnee bis in mittlere Lagen. Zunächst brachte am Donnerstag zunehmend starker Südwind dem Süden Niederschlag, bevor in der Nacht auf Freitag eine Kaltfront die Schweiz überquerte. Mit vorübergehend starkem Westwind kühlte es rasch ab. Erstmals diesen Herbst sank die Schneefallgrenze in mittlere Lagen, auf etwa 1200 bis 1500 m. Am Freitag wurde es im Süden mit Nordwind freundlicher. Im Norden beruhigte sich das Wetter nur kurz, denn bereits am Nachmittag folgte eine okkludierte Front, welche bis am Samstag abermals Schnee bis in mittlere Lagen brachte.

Insgesamt fielen oberhalb von 2500 m folgende Mengen trockener Schnee:

  • westlicher Alpennordhang, zentraler Alpensüdhang, Mittelbünden, Engadin: 20 bis 30 cm, lokal bis zu 40 cm
  • sonst verbreitet 10 bis 20 cm; von den unteren Vispertälern bis zum Simplon weniger

Ab Sonntag war es über dem Nebel sonnig und deutlich milder. Die Berge sahen winterlich aus, auch wenn für Skitouren noch zu wenig Schnee lag. Für die Skigebiete waren aber nicht nur der Schnee, sondern auch kühlere Temperaturen wichtig. Mit der anhaltenden Wärme konnten sie bis am Donnerstag nämlich nicht einmal in hohen Lagen technisch beschneien.

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Abb. 2.1: 24h- Neuschneemengen am Donnerstag, 3.11., berechnet aus Radar- und Stationsdaten mit dem INCA-Modell (Quelle: INCA, MeteoSchweiz).
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Abb. 2.2: 24h- Neuschneemengen am Freitag, 4.11., berechnet aus Radar- und Stationsdaten mit dem INCA-Modell (Quelle: INCA, MeteoSchweiz).
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Abb. 2.3: 24h- Neuschneemengen am Samstag, 5.11., berechnet aus Radar- und Stationsdaten mit dem INCA-Modell (Quelle: INCA, MeteoSchweiz).

Nach einem gemäss MeteoSchweiz rekordwarmen Oktober fiel der Schnee verbreitet auf den aperen Boden, so dass ausser ein paar feuchten Rutschen und Rollen lawinenmässig kaum etwas zu befürchten war. Anders an Nordhängen oberhalb von rund 2800 m und an Südhängen oberhalb von rund 3200 m, wo der Schnee auf eine einigermassen zusammenhängende Altschneedecke fiel. Dort wurde im Lawinenbulletin vom Donnerstag auch vor Schneebrettlawinen gewarnt. Bis zum Redaktionsschluss wurden zwar keine Schneebrettlawinen gemeldet, aber um diese Jahreszeit hat die Lawinenwarnung auch kaum Informationen aus dem vergletscherten Hochgebirge.

Gefahrenentwicklung

Lawinenbulletins dieser Zeitperiode im Überblick.

 

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