Neuschnee und viel Wind - Lawinenauslösungen durch Personen ¶
Von Freitag, 29. März bis Dienstagmorgen, 1. April fiel vor allem im Nordosten Schnee. Starker und zeitweise stürmischer Nordwestwind bildete störanfällige Triebschneeansammlungen. Vor allem am Sonntag wurden etliche Lawinen durch Personen ausgelöst.









Neuschnee und Wind ¶
Von Freitagabend, 29. März bis am Dienstagmorgen, 1. April fiel in zwei Schüben Schnee mit Schwerpunkt im Osten. In einer ersten Phase von Freitagabend bis Sonntagmorgen fiel ausser ganz im Westen und am Alpensüdhang verbreitet etwas Schnee oberhalb von rund 1500 m. Nach einem meist sonnigen und niederschlagsfreien Sonntag fiel ab Sonntagabend bis am Dienstagmorgen vor allem in Graubünden erneut Schnee. Die Schneefallgrenze sank dabei auf 1000 m (vgl. Abbildung 1).

Der Wind blies meist aus Nordwest und oft stark, in der Nacht auf Montag, 31. März zeitweise auch stürmisch. Vom Wind besonders betroffen waren der nördliche Alpenkamm, der Alpenhauptkamm und Graubünden. Der Wind verfrachtete den Neuschnee, teils aber auch lockeren Altschnee. Davon gab es aber nicht mehr viel und nur noch an Schattenhängen oberhalb von rund 2500 m. Entsprechend blieben die Triebschneeansammlungen in den Gebieten ohne Neuschnee eher klein (vgl. Abbildung 2).

Lawinenauslösungen durch Personen ¶
Vor allem am Sonntag wurden zahlreiche Lawinen im frischen Triebschnee ausgelöst (vgl. Abbildung 3 und Bildstrecke). Die Lawinen wurden ausnahmslos oberhalb von rund 2400 m ausgelöst und überwiegend an Schattenhängen. Im Hochgebirge wurden auch einzelne Lawinen an Südhängen gemeldet. Teils wurden Lawinen fernausgelöst und es gab stellenweise eine gute Bruchausbreitung. Dies deutete darauf hin, dass der Triebschnee vor allem an den Nordhängen auf einer ungünstigen Altschneeoberfläche abgelagert wurde.

Der frische Triebschnee war nicht das einzige Problem dieser Blog-Periode. Vor allem im südlichen Wallis, im Tessin und in Graubünden wurde noch immer vor Lawinenauslösungen im Altschnee gewarnt. Während im Tessin die schwachen Schichten im Altschnee inzwischen recht stark überlagert und damit schwierig auszulösen waren, erinnerten vor allem in Graubünden die Wummgeräusche und einzelne Lawinenauslösungen in der vergangenen Woche noch an das Altschneeproblem. Am Sonntag wurde nach längerer Zeit auch im Wallis (Nanztal, Visperterminen) wieder eine Lawine im Altschnee ausgelöst, welche zeigte, dass im südlichen Wallis nach wie vor mit Altschneebrüchen gerechnet werden musste (vgl. Abbildung 4).

Graubünden war aber nach wie vor der ‘Altschnee-Hotspot’ der Schweiz. Mit dem Neu- und Triebschnee dieser Blog-Periode entstand zudem eine neues ‘Schneebrett’, welches dafür sorgte, dass Brüche sich wieder gut über längere Distanzen fortpflanzen konnten. Am Dienstag, 1. April wurden einige Lawinenauslösungen im Altschnee beobachtet - auch diese ereigneten sich vor allem an Nordhängen oberhalb von rund 2300 m (vgl. Abbildung 5).

Nasse Lawinen? ¶
Vor dieser Blog-Periode war die Durchfeuchtung der Altschneedecke an Südhängen bis gegen 3000 m fortgeschritten. Ost- und Westhänge waren unterhalb von rund 2300 m durchfeuchtet.
Das Wintercomeback mit deutlich tieferen Temperaturen und kalten Nordwestwinden liess das Nassschneeproblem vorübergehend ‘erstarren’. Es wurden nur einzelne Gleitschnee- und Lockerschneelawinen, vor allem am sonnigen Sonntag, 30. März gemeldet (vgl. Abbildung 6).
