AvaBlog 12. - 13. April 2025

Markante Nass- und Gleitschneelawinenperiode

Nachdem in der ersten Aprildekade die Aktivität von Nass- und Gleitschneelawinen nur bescheiden war, erreichte diese am 13. April bis dahin einen Höhepunkt.

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Viele nasse Lawinen lösten sich am 13. April mit milder Witterung und teilweise Regen vermehrt in allen Gebieten, wie hier auf der Nordseite der Amselfluh (Davos, GR) unterhalb von 2600 m. Vieles waren Lockerschneelawinen, welche teilweise auch Schneebrettlawinen auslösten. Es scheint Zeit zu sein auf-, oder besser abzuräumen …. (Foto: SLF/M. Schupbach).
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Viele nasse Lockerschneelawinen und nasse Schneebrettlawinen auch im Westen der Schweizer Alpen, z. Bsp. im Val d’Hérence (VS) (Foto: V. Bettler, 14.04.2025).
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Ein ähnliches Bild auch am Julierpass (GR), wo an Nordhängen viele Nassschneelawinen zu beobachten waren (Foto: SLF/C. Lucas, 13.04.2025).
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Wie Wasserfälle – die nassen Lawinen auf der Nordseite des Guggernülls (Rheinwald, GR) auf 2600 bis 2800 m (Foto: S. Fröhlich, 13.04.2025).

In der Zwischenzeit

Nach dem winterlichen Intermezzo Ende März (letzter Blog) setzte in den ersten Apriltagen wieder eine rasche und deutliche Erwärmung ein (vgl. Abbildung 1). Die Nullgradgrenze kletterte rasch auf rund 3000 m. Nach einer leichten Abkühlung wurde es auf den 11. April nochmals milder mit einer Nullgradgrenze bei rund 3300 m. Vom 12. bis 15. April fielen im Süden – und zeitweise im Westen, schwache Niederschläge mit einer Schneefallgrenze zwischen 1800 m (Süden) und 2400 m (Westen), sonst war es trocken.

Viele Nass- und Gleitschneelawinen am Sonntag, 13. April

Die milde Witterung, Bewölkung in der Nacht, sowie ein Mix aus sonnigen Phasen und Regen «heizten» der Schneedecke ein: Es gingen in allen Gebieten viele Nassschneelawinen ab – dies vor allem unterhalb von rund 2800 m. Am meisten Lawinen wurden an Nordhängen beobachtet, wo die Schneedecke unterhalb von rund 2600 m allmählich durchfeuchtete. Auch an West- und Osthängen wurden viele Lawinen beobachtet. Nur aus Südhängen, die gebietsweise bis über 2000 m ausgeapert waren, wurden keine Lawinen gemeldet. Oft lösten sich Lockerschneelawinen, die dann tiefere Schneeschichten mobilisierten und teilweise Schneebrettlawinen auslösten. Auch die Aktivität von Gleitschneelawinen wurde angekurbelt. Der Sonntag, 13. April war bis dahin der Tag mit der höchsten Nass- und Gleitschneelawinenaktivität im aktuellen Winter (vgl. Abb. 2).

Im Lawinenbulletin wurde seit dem 3. April gebietsweise ein tageszeitlicher Anstieg der Lawinengefahr beschrieben, meist innerhalb oder auf die Stufe 2 (mässig). Nachdem die Prognose mit einem Anstieg auf die Stufe 3 (erheblich) für den 12. April eher hoch war, war sie dann für den 13. April mit nur gebietsweisem Anstieg auf die Stufe 3 (erheblich) für die übrigen Gebiete mit Stufe 2 (mässig) zu tief. Erschwerend für die Prognose war die Berücksichtigung wechselnder Bewölkung über mehrere Tage und Nächte, welche den Wärmehaushalt der Schneeoberfläche stark beeinflusst, und die deutliche Abkühlung vom 12. auf den 13. April, deren Einfluss zu günstig beurteilt wurde.

Lawinenunfälle

Zwischen dem 2. und 6. April sowie am 12. April ereigneten sich nur wenige Lawinenauslösungen durch Personen, aber leider auch zwei tödliche Lawinenunfälle im Wallis am 3. resp. 5. April.

Gefahrenentwicklung

Lawinenbulletins dieser Zeitperiode im Überblick.

 

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