Lawinen werden durch die europäischen Lawinenwarndienste in fünf Grössenklassen eingeteilt (in Anlehnung an die kanadische Klassifikation). Die Lawinengrösse ist unter anderem über das Schadenpotenzial definiert.
Tödliche «Skifahrerlawinen» sind gemäss dieser Definition oft «mittlere» oder knapp «grosse» Lawinen und erreichen beachtliche Ausmasse: Sie sind typischerweise 150 m lang, wobei die Anrissfläche etwa 50 m mal 80 m und die mittlere Anrissmächtigkeit rund 50 cm betragen. Dies entspricht einem Anrissvolumen von etwa 2000 m3 oder ca. 400 Tonnen.
Grösse 1: Kleine Lawine (Rutsch)
Grösse 2: Mittlere Lawine
Grösse 3: Grosse Lawine
Schadenspotenzial
Kann PWs verschütten und zerstören, schwere Lastwagen beschädigen, kleine Gebäude zerstören und einzelne Bäume brechen.
Viele Lawinen, in denen Personen sterben, sind gross.
Reichweite
Kann flache Geländeteile (deutlich unter 30°) über eine Distanz von weniger als 50 m überwinden
Typisches Ausmass
Länge: mehrere 100 m
Volumen: 10'000 m3
Grösse 4: Sehr grosse Lawine
Schadenspotenzial
Kann schwere LKWs und Züge verschütten und zerstören. Kann grössere Gebäude und kleine Waldflächen zerstören. Sehr grosse Lawinen sind bei Gefahrenstufe 3 möglich, bei Gefahrenstufe 4 und 5 typisch.
Reichweite
Überwindet flachere Geländeteile (deutlich unter 30°) über eine Distanz von mehr als 50 m.
Kann den Talboden erreichen
Typisches Ausmass
Länge: 1 – 2 km
Volumen: 100'000 m3