Permafrost

Die SLF Forschungsgruppe Permafrost untersucht die langfristige Entwicklung des Permafrostes in Gebirgsregionen mit Fokus auf Permafrosttemperaturen, Eis-/Wassergehalt und Hanginstabilitäten. Permafrost ist ein unsichtbares, thermisches Phänomen im Fels, das sehr empfindlich auf Veränderungen der klimatischen Bedingungen reagiert. Wir messen Permafrost und seine Veränderungen mit einer Kombination aus traditionellen und modernen Technologien wie Thermometrie, Fernerkundung und Geophysik und wenden verschiedene Modelle an, um die Prozesse zu untersuchen. Wir untersuchen die Auswirkungen von Klima, Wetter und lokaler Oberflächenbedeckung auf die Entwicklung der Bohrlochtemperaturen, die wir in den Schweizer Alpen messen. Die Auswirkungen des auftauenden Permafrostes, des schmelzenden Eises im Untergrund und des Wassers auf tiefliegende Hanginstabilitäten interessieren uns besonders. Die komplexen Prozesse bei der Deformation von Felshängen und bei der Kinematik von Landformen mit hohen Eisanteilen wie Blockgletschern werden von unserem Forschungsteam derzeit entschlüsselt.

Wir arbeiten eng mit Wissenschaftlern und Praktikern zusammen, die sich mit den Herausforderungen von Massenbewegungen an mehrjährig gefrorenen Hängen in Hochgebirgsregionen auseinandersetzen, sowohl national als auch international. Wir stellen Karten und Leitfäden zur Verfügung, um die Planungsprozesse und Entscheidungen der Praktiker zu unterstützen. Unsere Daten sind über das Schweizerische Permafrostbeobachtungsnetz PERMOS verfügbar, das von unserer Gruppe zusammen mit der Universität Freiburg betrieben wird. Wir decken eines der sechs Kernthemen des Forschungszentrums CERC ab, das Teil des SLF ist.

Kleiner Einblick in unsere Forschungsaktivitäten

Monitoring

Klima und Topographie bestimmen in erster Linie, wo in der Schweiz Permafrost vorkommt. Erwärmt sich die Atmosphäre, führt dies mit der Zeit auch zu einer Erwärmung und schliesslich zum Auftauen des Permafrosts. Mit verschiedenen langfristigen Messungen beobachten wir den Permafrost und seine meist unsichtbaren Veränderungen im Untergrund. >> mehr

Wasser im Permafrost

Wir untersuchen Wasser im Permafrost. Dadurch verstehen wir den Einfluss von Wasser und Eis auf Naturgefahren besser. Das hilft, in Simulationen gefährdete Gebiete zu identifizieren und zuverlässiger vor Gefahren zu warnen. >> mehr

Permafrost und Naturgefahren

Wenn infolge der Erwärmung der Atmosphäre Permafrostböden auftauen, drohen im Hochgebirge vermehrt Naturgefahren wie Felsstürze und Murgänge. Mit unserer Forschung im Gelände, mit Simulationen und mit Versuchen im Labor tragen wir dazu bei, den Schutz der Bevölkerung vor möglichen Gefahren zu erhöhen. >> mehr

Bauen im Permafrost

Steigen die Temperaturen, taut der Permafrost weiter auf, verliert Eis und Wasser fliesst durch den bislang gefrorenen Boden. Dies begünstigt Bodenbewegungen. Der Baugrund trägt dadurch nicht mehr so gut. Das gefährdet Bestandsbauten und erfordert aufwendigere Massnahmen bei Neubauten. >> mehr