Bestimmung der vorherrschenden Lawinenprobleme

Die aktuell vorherrschenden Lawinenprobleme werden mit untenstehender Entscheidungshilfe bestimmt.

  1. Falls in (meist) günstiger Situation unklar ist, was die Gefährdung verursacht: Trockene Lawinen.
  2. Relevanz Neu- oder Triebschneeschicht: Die Gefahr vom Neu- oder Triebschnee muss gleichwertig oder höher sein als die Gefahr vom Altschnee.
  3. Das Triebschneeproblem kann auch länger als 3 Tage behalten werden, wenn die Triebschneeansammlungen immer noch störanfällig und erkennbar sind.
  4. Bei orkanartigem Wind (Windmittel >100 km/h) während des Schneefalls: Neu- und Triebschnee.
  5. Kriterien zur Beurteilung der Störanfälligkeit der Schwachschicht: Die Schwachschicht ist Ursache für Lawinenabgänge oder in Schneeprofilen/Stabilitätstests erkennbar und weniger als 1 m überlagert.
  6. Die Schwachschicht liegt nicht unmittelbar am Übergang zw. Altschneedecke und Neuschnee/Triebschnee, sondern darunter, sodass bei Lawinenabgang auch Teile der Altschneedecke abgleiten. (Sonst Neuschnee/Triebschnee «auf ungünstiger Oberfläche» im Text beschrieben.)
  7. Falls nach dem Schneefall Triebschneeansammlungen entstanden, die substanziell zur Gesamtgefährdung beitragen: Neu- und Triebschnee.
  8. Warme Gleitschneelawinen (Auslösewahrscheinlichkeit im Tagesverlauf zunehmend) werden dem typischen Lawinenproblem Nasse Lawinen im Tagesverlauf zugeordnet, da beide dasselbe Verhalten zur Risikoreduktion verlangen.