Details zu Neuschnee

Die Karten "Neuschnee" werden täglich vom 1. November bis zum 30. Juni veröffentlicht und mehrmals am Tag aktualisiert. Es gibt drei verschiedene Zeitbereiche für die Neuschneekarten: 24 Stunden, 48 Stunden und 72 Stunden. Der gewählte Zeitbereich kann nahtlos von der Vergangenheit in die Zukunft übergehen und beliebig zwischen 3 Tagen in der Vergangenheit und 3 Tagen in der Zukunft eingestellt werden (dieses Feature ist bisher nur in der App Whiterisk verfügbar). Zeitbereiche, die sich über mehr als 24 Stunden erstrecken, werden aus der Summe der 24-Stunden-Neuschneehöhen berechnet.

Der 24-Stunden-Rückblick des aktuellen Tages wird erstmals um 8.30 Uhr mit Messdaten des aktuellen Tages abgeglichen und verbessert. Bis zu diesem Zeitpunkt basieren die Neuschneekarten des aktuellen Tages auf reinen Modelldaten. Um 10.30 Uhr, 16.30 Uhr und 22.30 Uhr wird die Neuschneeanalyse erneut mit den zwischenzeitlich nachgelieferten Messdaten aktualisiert.

Die Neuschneekarten basieren auf der Schneemodellierung des operationellen schneehydrologischen Dienstes des SLF (OSHD). Das OSHD-Modellsystem nutzt hochauflösende meteorologische Eingangsdaten aus Wettervorhersagemodellen sowie verschiedene Reanalyse-Produkte der MeteoSchweiz. Im Prognosemodus verwendet das Neuschneemodell Daten aus der COSMO-Vorhersage. Zudem wird das Neuschneemodell im Analysemodus betrieben, wobei ein optimaler Übergang zwischen Analyse- und Vorhersagedaten ermöglicht wird, indem der Niederschlag aus dem Nowcasting-Produkt INCA (Integrated Nowcasting through Comprehensive Analysis) verwendet wird. Im Rahmen des operationellen Modellsystems wird das Neuschneemodell jedes Mal aktualisiert, wenn neue Vorhersage- und Analyse-Daten von COSMO verfügbar werden.

Folgende Modellschritte führen zu Unterschieden in der Menge und der räumlichen Verteilung  des modellierten Neuschnees und der COSMO-Niederschlagsanalyse und -prognose:

  • Downscaling der meteorlogischen Inputdaten von COSMO von 1 km auf 250 m Auflösung. Strahlungsinformationen werden mithilfe eines 25 m Auflösungs-Geländemodells dynamisch angepasst, um topographische Einflüsse (Abschattung, Hangneigung) zu berücksichtigen. Für den Wind werden topographische Informationen genutzt um den Einfluss des lokalen Geländes auf den Wind zu berücksichtigen.
  • Teilung des Gesamtniederschlags von COSMO in feste und flüssige Form unter Verwendung von Lufttemperaturdaten.  
  • Höhenabhängige Berechnung der Neuschneedichte unter Berücksichtigung von Lufttemperatur und Windgeschwindigkeit. Diese Funktion wurde durch Kalibrierung anhand von Messungen der Neuschneedichte von frisch gefallenem Schnee, der sich über 24 Stunden gesetzt hat, optimiert.
  • Assimilation von Schneemessdaten von rund 440 automatischen Wetterstationen und Beobachtern.
  • Physikalische Berücksichtigung verschiedener Schneeprozesse, wie a) Setzung des Neuschnees, b) Schmelzen des Neuschnees bei markanter Erwärmung oder Regen, c) Schmelzen des Neuschnees, wenn er auf aperen und noch warmen Boden fällt.

Die Daten werden für die gesamte Schweiz mit einer Auflösung von etwa 250x250 m modelliert und anschließend für die Darstellung geglättet. Ein Zeitverlauf der Daten einzelner Messstationen kann auf der Messwertkarte eingesehen werden.