Vermessung der Waldstruktur mit Drohnen

02.06.2022 | Cassie Lumbrazo | Clare Webster | SLF News

Beobachtungen aus der Luft waren ein wichtiger Bestandteil unserer Feldkampagne am Arktischen Forschungszentrum des Finnischen Meteorologischen Instituts (FMI ARC), doch beschränkten diese sich nicht auf thermische Drohnenbilder. Wir machten auch Beobachtungen mit einer Kameradrohne DJI MATRICE 300 RTK (M300), die Clare Webster vom Drohnenlabor des Fachbereichs Geowissenschaften der Universität Oslo (UiO) mitgebracht hatte. Die M300 kann eine Kamera ZENMUSE L1 LiDAR mitführen, die es uns ermöglicht, bessere Einblicke unter das Walddach zu nehmen, als dies mit Luftbildern von kleineren Drohnen möglich ist. So erhalten wir wichtige Informationen über die Waldstruktur und die Schneedecke unterhalb des Kronendachs, die wir zur Erstellung und Validierung unserer Waldschneemodelle verwenden können.

Während unserer letzten Tage in Finnland ging unser Team auch ausserhalb des FMI-Geländes auf die Suche nach verschiedenen Waldstrukturen. Da sich unsere vorherigen Bemühungen in dieser Feldkampagne auf die Wälder rund um das FMI konzentrierten, wollten wir sicherstellen, dass wir eine Reihe von Kronenstrukturen untersuchen, die für den borealen Wald Finnlands repräsentativ sind. Dazu mussten wir die M300 auf einem Schlitten unter tückischen Schneeverhältnissen zu entlegeneren Orten transportieren.

Zusätzlich zu den Flügen, die wir mit der M300 an den Aussenstandorten durchführten, machten wir hemisphärische Fotos des Kronendachs entlang der Transekte. Mit einer hemisphärischen Kamera, die auf einem Gimbal befestigt war (Bild 5), machten wir vom Boden aus eine Reihe von Fotos der Waldkrone. Anhand dieser hemisphärischen Bilder können wir feststellen, wie viel Sonnenstrahlung das Kronendach des Waldes an einem einzelnen Punkt der Schneeoberfläche blockiert. 

Da die hemisphärischen Bilder nur Informationen über einen einzigen Punkt oder einige wenige Punkte entlang eines Transekts liefern, können wir mit LiDAR-Laserscans die hemisphärische Ansicht des Waldes in viel grösserem Massstab reproduzieren. Die Kombination hemisphärischer Fotos mit LiDAR-Scans lieferte detaillierte Waldstrukturinformationen, auf deren Grundlage wir Modelle für die Sonnen- und Wärmestrahlung in Wäldern entwickeln konnten.

Das Ende unserer Feldkampagne 

Nach ein paar unglaublichen Wochen in Sodankylä war es an der Zeit, unsere Feldkampagne zu beenden. Für unsere letzte Datenerhebung installierten wir einige unserer bodengestützten Sensoren zur Kalibrierung auf einem FMI-Turm. Sobald die Ausrüstung eingesammelt war, packten wir alles innerhalb weniger Stunden ein.

Während unsere verpackten Habseligkeiten für die Heimfahrt bereit waren, war unser Team dies umso weniger. Wir verbrachten unseren letzten Abend damit, die Schönheit der Gegend bei einem Abendessen am Feuer unten in der Flusshütte des FMI zu geniessen. Und natürlich wäre es keine echte Erfahrung in finnischer Feldarbeit gewesen, wenn wir nicht auch an einer Sitzung in einer traditionellen holzbefeuerten finnischen Sauna teilgenommen hätten.

Unser Team ist unseren Gastgebern vom FMI für ihre Grosszügigkeit während der gesamten Feldkampagne sehr dankbar. Ein besonderer Dank geht an Anna Kontu und Kari Mäenpää für ihre Unterstützung in den vergangenen Wochen. Obwohl wir traurig waren, Sodankylä zu verlassen, sind wir dankbar, dass wir Feldarbeit in Finnland praktizierten durften, und freuen uns darauf, Sodankylä noch einmal zu erleben, wenn wir uns eingehend mit den Daten befassen, die wir während dieser Kampagne gesammelt haben.