Details zur Schneemessung

Die Schneemessungen erfolgen auf windgeschützten Flachfeldern von SLF und MeteoSchweiz.

Die Schneehöhe wird manuell oder automatisch gemessen. Der Schneehöhenverlauf lässt Rückschlüsse auf Schneefälle, Setzung und Ausaperung zu. Neuschnee wird manuell gemessen oder an den automatischen IMIS-Schneestationen des SLF modelliert. Der Neuschnee ist ein zentraler lawinenbildender Faktor.

Auf der Karte wird für jeden Datenpunkt der neuste verfügbare Wert angezeigt. Liegt die neueste Messung mehr als 210 min zurück, wird die Station ausgegraut und ohne Wert angezeigt. Bei den dargestellten Werten handelt es sich zum Teil um unkontrollierte und nicht validierte Rohdaten.

Manuelle Messfelder

Schneehöhe und Neuschnee werden einmal pro Tag, morgens zwischen 07:00 und 07:30 Uhr gemessen. Die Schneehöhe wird am Pegel des Messfeldes abgelesen. Für den Neuschnee wird eine weisse Tafel so auf die Schneedecke gelegt, dass die Schneeoberfläche und die Oberkante der Tafel bündig sind. Am nächsten Morgen zwischen 07:00 und 07:30 Uhr wird mit einem Doppelmeter auf der Tafel gemessen, wie viel Neuschnee in den vergangenen 24 Stunden gefallen ist.

Die von Hand gemessenen Werte sind recht zuverlässig. Allerdings liegen die meisten Messfelder in tiefen und mittleren Höhen, also unterhalb von rund 2000 m ü. M. Ist der Neuschnee auf dieser Höhe feucht oder regnet es, so wird weniger Neuschnee gemessen als weiter oben liegt. In diesen Fällen lohnt es sich, auch die modellierten Neuschneewerte der höher gelegenen, automatischen IMIS-Stationen zu betrachten.

Automatische IMIS-Schneestationen

Die Daten der automatischen IMIS-Stationen sind weder kontrolliert noch korrigiert. Sie werden jede halbe Stunde erneuert. Zur Bestimmung der Schneehöhe misst ein über der Schneedecke angebrachter Ultraschallsensor die Distanz zur Schneeoberfläche.

Der Neuschnee kann von automatischen Stationen nicht direkt gemessen, aber aus den Daten der automatischen IMIS-Schneestationen mit dem Schneedeckenmodell SNOWPACK modelliert werden. Weil sich die Schneedecke ständig setzt, entspricht die Neuschneemenge nicht einfach der Differenz der Gesamtschneehöhe. Sie berechnet sich aus der Differenz der Gesamtschneehöhe und der Setzung der Schneeschichten unterhalb des Neuschnees. Vor allem bei länger anhaltenden Schneefällen kann die Setzung so gross sein, dass die Schneehöhe konstant bleibt oder sogar abnimmt, obwohl es immer noch schneit.

Sowohl bei der automatischen Messung der Schneehöhe als auch bei der Modellierung der Neuschneemenge können Fehler auftreten. Weil die gemessenen Schneehöhen auch zur Berechnung des Neuschnees verwendet werden, führen Fehler in der Schneehöhenmessung oft auch zu falschen Neuschneewerten. Manchmal können Fehler erkannt werden, wenn nebst dem aktuellen Wert auch der Zeitverlauf betrachtet wird.

Typische Messfehler

  • Wind verfrachtet Neu- oder Altschnee: Die Schneehöhen-Kurve steigt plötzlich stark an, oder sie fällt plötzlich stark ab. Auch wenn dies an der Messstation tatsächlich geschah und korrekt gemessen wurde, resultiert daraus trotzdem eine Schneehöhe, die nicht repräsentativ für die Umgebung ist. An der Messstation abgelagerter Triebschnee kann dazu führen, dass die Neuschneemenge auch in den darauffolgenden Tagen etwas überschätzt wird (als Folge einer falschen Setzungs-Berechnung).
  • Temperaturabhängigkeit der Schneehöhenmessung: Die Schneehöhen-Kurve zeigt an sonnigen Tagen systematisch kleine Einbrüche um die Mittagszeit. Ursache ist die Temperaturkorrektur des Ultraschallsensors, die aufgrund des nicht belüfteten Temperatursensors zu hoch ausfällt.
  • Lawinen: Automatische Schneestationen können vereinzelt von Lawinen getroffen werden. In der Schneehöhen-Kurve zeigt sich dies durch einen schlagartigen Anstieg. Die gemessene Schneehöhe ist dann nicht mehr repräsentativ für die Umgebung und die modellierten Neuschnee-Werte sind falsch.
  • Unterbrüche in der Schneehöhenmessung: Bei starken Schneefällen kann das Messsignal gestört werden oder der Sensor kann mit Schnee verstopft werden. Folge davon sind Ausfälle von einzelnen Messungen.
  • Im Sommer wird Gras gemessen: An vielen IMIS-Stationen wächst im Sommer Gras. Dieses wird vom Ultraschallsensor gemessen und führt zu einem vermeintlichen Anstieg der Schneehöhe. Fällt im Sommer Schnee, so wird das Gras zusammengedrückt. Ein Schneefall führt dann zu einem plötzlichen Rückgang der gemessenen Höhe. Die berechneten Neuschneewerte an den automatischen Stationen müssen daher im Sommer und zu Saisonbeginn besonders kritisch beurteilt werden.