Über den Bergen und in den Tälern des Nordens tobte ein Föhnsturm. An einzelnen Gipfeln wurden noch nie gemessene Windgeschwindigkeiten erreicht. So übertraf gemäss Angaben von MeteoSchweiz am Piz Martegnas (Savognin, GR) eine Böe von 196 km/h der bisherige Rekord von 182 km/h klar. Allerdings ist diese Messstation erst seit 1993 in Betrieb.
In einer ersten Phase fiel von Sonntagmorgen bis Montagmorgen im Norden etwas, im Unterwallis und im nördlichen Wallis ergiebig Schnee. Die herangeführte, feuchtwarme Luft konnte die darunterliegende, deutlich kältere Luft am Alpennordhang verdrängen, nicht aber aus den inneren Alpentälern. Die Folge waren sehr unterschiedliche Schneefallgrenzen. Während es im Wallis bis auf die Talsohle schneite, regnete es am Alpennordhang bis auf über 2000 m hinauf. Dort gingen denn auch feuchte Rutsche ab (siehe Bildstecke).
An der Messstation Sion von MeteoSchweiz wurde am Montagmorgen mit 60 cm der mit Abstand grösste 1-Tages Schneefall gemessen (siehe Blog von MeteoSchweiz). Er liegt nicht nur weit über dem bisherigen Rekord an dieser Station von 43 cm (gemessen am 22. November 1971), sondern auch deutlich über der bisher höchsten 2-Tages Neuschneesumme von 52 cm (im Februar 1976). Auch an vielen anderen Stationen im Wallis wurde viel Neuschnee gemessen. Die Schneemengen waren aber in der Höhe kaum grösser als in Sion, so dass keine weiteren Rekorde verzeichnet wurden.
Auch die 2, 3, 4 oder 5-tägigen Neuschneesummen waren im Wallis teils hoch, aber nicht extrem. Sie liegen weit hinter denjenigen von 1999 und dürfen statistisch gesehen alle paar Jahre erwartet werden. Trotzdem, rund 1 m Neuschnee innerhalb von drei Tagen ist viel (vgl. Abbildung 4), und so wurde im westlichen und nördlichen Wallis am Montag vor grosser Lawinengefahr (Stufe 4) gewarnt. In diesen Gebieten gingen dann auch teils grosse Lawinen spontan ab (vgl. Abbildung 5).