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Permafrost und Naturgefahren

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Wenn infolge der Klimaerwärmung Gletscher schmelzen und Permafrostböden auftauen, drohen in den Alpen vermehrt Naturgefahren wie Felsstürze oder Murgänge. Mit unserer Forschung im Hochgebirge, mit Simulationen und mit Laborversuchen tragen wir dazu bei, die Bevölkerung vor möglichen Gefahren besser zu schützen.

 

Wir untersuchen, wie schnell und mit welchen Konsequenzen verschiedene Geländetypen wie Schutthalden, Blockgletscher und Felswände auf Temperaturänderungen reagieren. Um Änderungen der Bodentemperatur und des Eisgehalts zu erkennen und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Hangstabilität abzuschätzen, setzen wir im Gelände diverse Methoden ein, zum Beispiel Bohrloch- und Oberflächentemperaturmessungen oder Deformationsmessungen. Diese Messungen führen wir in den Bohrlöchern mit sogenannten Inklinometern durch. Veränderungen der Geländeoberfläche erfassen wir mit verschiedenen Vermessungssystemen wie GPS, Laserscanning oder Luftbild-Fotogrammmetrie. Da der Wassergehalt in der Auftauschicht wichtig für die Hangstabilität ist, messen wir zudem mit speziellen Sonden den Wasseranteil der Schichten. Wir simulieren mit kontrollierten Laborversuchen und Computermodellen die Auslösemechanismen von Hangbewegungen im Permafrost. Die im Gelände erhobenen Daten liefern für solche Simulationen wichtige Grundlagen.

Felssturz- und Murganggefahr

Während auftauende Schuttmassen zusätzliches Material für Rutschungen und Murgänge zur Verfügung stellen, ist im Fels-Permafrost mit höherer Felssturz-Aktivität zu rechnen. Je nach Eisgehalt und Temperaturen im Fels kann das Öffnen von Klüften in Felswänden beschleunigt werden. In Zusammenarbeit mit anderen Permafrostforschenden untersuchen wir daher die Eisgehalte im Fels mittels elektrischen Widerstandsmessungen. Vom sich verändernden Permafrost ausgehende Naturgefahren sind ein potenzielles Problem für Bauten im Hochgebirge, für Siedlungen und nicht zuletzt für Bergsteiger. Wir leiten die Resultate unserer Forschung regelmässig an Sicherheitsverantwortliche weiter und veröffentlichen wichtige Erkenntnisse.

 

Themen

Felsstürze im Permafrost

Wir beschäftigen uns mit der Frage, welchen Einfluss der Permafrost auf Felsstürze im Hochgebirge in Zeiten des Klimawandels hat.

Einfluss des Hitzesommers 2015 auf Felsstürze

Im Sommer 2015 lösten sich in den Schweizer Alpen aussergewöhnlich viele Felsstürze, besonders in Permafrostregionen oberhalb von 2500 m ü. M.

Fragebogen: Felsstürze in Permafrostgebieten

Haben Sie einen Felssturz im Hochgebirge beobachtet? Wir sind dankbar für eine Rückmeldung über unseren Fragebogen.

 

Forschungsgruppe

Permafrost

Das Team "Permafrost" untersucht die Wechselwirkungen zwischen Permafrost, Bauwerken und der Schneedecke.

 

Weiterführende Informationen