
Naturgefahren
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Naturgefahren wie Lawinen, Rutschungen, Steinschlag, Murgänge, Überschwemmungen und Waldbrände können in der Schweiz grosse Schäden anrichten. Mit unserer Forschung und unseren Dienstleistungen tragen wir dazu bei, die Bevölkerung vor Naturgefahren zu schützen.
Allein in Lawinen kommen in der Schweiz jährlich im Schnitt 23 Menschen ums Leben; Hochwasser und Massenbewegungen verursachen durchschnittlich 300 Millionen Franken Schäden pro Jahr. Weil die Bevölkerung wächst, befinden sich immer mehr Bauten in gefährdeten Gebieten.
Wir erforschen, wie die verschiedenen Naturgefahren entstehen; wie weit, wie schnell und mit welcher Kraft sie sich ausbreiten und wie der Mensch sich davor schützen kann. Das kann mittels Raumplanung, zuverlässiger Vorhersagen, technischer Schutzmassnahmen oder Schutzwald sein. Wir schaffen die wissenschaftlichen Grundlagen für Risikoanalysen und die Beurteilung, ob Schutzmassnahmen und Warnsysteme wirksam und wirtschaftlich sind.
Dies erfordert natur- und ingenieurwissenschaftliche genauso wie wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Forschung und eine enge Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren. Denn der Umgang mit Naturgefahren stellt Politik, Verwaltung und Gesellschaft vor die Herausforderung, sich für breit akzeptierte und ökonomisch tragbare Strategien zur Risikoverminderung zu entscheiden.
Beobachten und simulieren
Um die Prozesse bei Naturgefahren im Detail zu verstehen, betreiben wir weltweit einzigartige Versuchsanlagen. Wir beobachten in Feldversuchen die Dynamik von Lawinen, Murgängen, Steinschlag und Hangrutschungen


Dank dieser Feldversuche verstehen wir immer besser, wie diese Naturgefahren entstehen und ablaufen, und wir simulieren die Prozesse mit immer präziseren Rechenmodellen. Dies hilft, Schutzmassnahmen und Gefahrenkarten zu optimieren.
Mit dem Klimawandel rechnen
Wenn im Zuge des Klimawandels Gletscher schmelzen und Permafrost auftaut, könnten grosse Mengen von Erde, Fels und Geröll in Bewegung geraten und tieferliegende Siedlungen und Verkehrswege gefährden. Deshalb widmen wir uns den vom Klimawandel ausgelösten Massenbewegungen im Hochgebirge intensiv in der von 2017 bis 2020 laufenden strategischen Forschungsinitiative „Climate Change Impacts on Alpine Mass Movements“.
Rechtzeitig warnen, umfassend informieren
Bei Warn- und Informationssystemen spielen wir eine national bedeutsame Rolle und nehmen auch international eine führende Position ein: Im Winter gibt der Lawinenwarndienst am SLF zweimal täglich das Lawinenbulletin für die Schweiz heraus, unsere Hydrologen sind bei der Warnung vor Hochwassern oder grosser Trockenheit involviert. Unsere Daten, Erkenntnisse und Produkte stellen wir der Öffentlichkeit und den Sicherheitsverantwortlichen auf Internetplattformen, als Apps oder Broschüren zur Verfügung.
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Was passiert im Innern eines Murgangs? Wann transportiert ein Bach Steine und Geröll? Grossversuche in Wildbächen liefern Antworten.