Vom beschriebenen Schneedeckenzustand ausgehend erfolgte dann für die zwei, gebietsweise ergiebigen Niedeschlagsperioden mit Sturm ein prognostizierter, markanter Anstieg der Lawinengefahr (vgl. Gefahrenentwicklung unten). Aufgrund der bis am Donnerstag, 13.12. zur Verfügung stehenden Informationen zu schliessen:
- wurde die Instabilität der Schwachschichten wahrscheinlich überschätzt (Stabilität und flächige Verbreitung). Es wurden nur wenige (35) spontane Lawinen gemeldet (08.12. bis 11.12.).
- wurde die Grösse der Lawinen überschätzt, d.h. sehr grosse Lawinen (Grösse 4) wurde nur eine spontane gemeldet. Sonst waren 9 als kleine, 23 als mittlere und 2 als grosse spontane Lawinen klassiert.
- wurde nur eine Personenlawine gemeldet (Verbier) (Grösse 3), wobei eine Person erfasst wurde
- war die Stufe 4 (gross) höchstens gebietsweise am Montag, 10.12. und nur das Schneesportgelände betreffend erreicht
Des weiteren hat sich die Situation dadurch eher günstig entwickelt, als die Temperatur während dem Hauptniederschlag allmählich abgenommen hat und die jüngsten Schichten trotz starkem Wind locker abgelagert wurden.
Während und nach dem Starkschneefall wurden Lawinen künstlich ausgelöst. Dabei entstanden oft grosse oder sogar sehr grosse Lawinen (vgl. Abbildung 10), häufig waren die Sprengungen aber auch erfolglos.