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Das SLF betreibt einen operationellen schneehydrologischen Dienst (OSHD), der laufend die räumliche und zeitliche Verteilung der Schneewasserressourcen in der Schweiz analysiert und damit verbesserte hydrologische Vorhersagen und vorausschauende Gewässerregulierung ermöglicht.
In der Schweiz stellt Schnee einen wichtigen Teil des Wasserkreislaufs dar. Die Schneeschmelze beeinflusst die saisonale Abflussdynamik und kann - oft in Kombination mit anderen Faktoren wie etwa starken Niederschlägen - zu Hochwasser führen. Deswegen betreiben wir seit 2009 den operationellen schneehydrologischen Dienst (OSHD), der laufend die räumliche und zeitliche Verteilung von Schneewasserressourcen in der Schweiz analysiert und dadurch zu verbesserten hydrologischen Vorhersagen und vorausschauenden Gewässerregulierung beiträgt.
Operationelle Analysen
Der OSHD erstellt regelmässig schneehydrologische Bulletins, welche eine Reihe unterschiedlicher Produkte enthalten. Karten geben die aktuelle Verteilung des Schneewasseräquivalents (SWE) wieder (Abb. 1a und 1b).
SWE Klimatologien beschreiben die zeitliche Entwicklung des aktuellen Schneewasserspeichers und erlauben einen Vergleich zu vergangenen Wintern. Ausserdem liefern die schneehydrologischen Bulletins auch räumliche Informationen zum Zustand der Schneedecke. Denn nur eine Schneedecke, die Schmelzwasser zu generieren und abzugeben vermag, ist auch für kurzfristige Abflussprognosen relevant. Die Bulletins werden zu Händen des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) erstellt, wo sie direkt in die hydrologische Lagebeurteilungen des BAFU einfliessen
Methoden
Die OSHD-Analysen basieren vorwiegend auf Schneedaten verschiedener Messnetze und reflektieren daher eher Beobachtungs- und Messdaten als modellierte Daten auf Basis von Niederschlagsinformationen. Ein Teil der Daten wird von Beobachtern im Feld erhoben. Sie stammen aber auch von Klimastationen und Niederschlagsmessungen. Mehr Information finden sich unter den OSHD Modellen.
Organisation und Zusammenarbeit
Der OSHD ist in die Vorhersage- und Warntätigkeit der Fachstellen des Bundes integriert, welche sich im Lenkungsausschuss Intervention Naturgefahren (LAINAT) koordinieren. Im Bereich Hydrologie arbeiten das Bundesamt für Umwelt (BAFU), das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie (MeteoSchweiz), sowie das WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) eng zusammen. Hochwasserbezogene Warnungen werden unter Einbezug dieser Fachstellen ausgegeben. Bei aussergewöhnlichen Ereignissen wird der Fachstab Naturgefahren aktiv. Er vernetzt die Fachstellen während eines komplexen Naturereignisses und ermöglicht eine gesamtheitliche fachliche Beurteilung der Gefahrensituation.