Die Lawinenereignisse werden von Beobachtern, der Polizei, den Rettungsdiensten, aber auch der Öffentlichkeit gemeldet. Diese Angaben werden von Mitarbeitern des SLF auf Plausibilität überprüft und gegebenenfalls korrigiert, können aber Ungenauigkeiten oder Lücken enthalten. Bei Unstimmigkeiten und Fehlern, oder falls eine Lawine fehlt, bitten wir um eine entsprechende Meldung mit entsprechenden Zusatzinformationen, möglichst mit Bildern der Lawine und einer kurzen Beschreibung des Unfallhergangs. Über das Rückmeldeformular oder per Mail an accidents@slf.ch. Wir behandeln alle Rückmeldungen vertraulich.
Aber nicht nur Lawinenunfälle interessieren die Lawinenwarnung des SLF. Ganz allgemein kann die Rückmeldung von Beobachtungen zur Lawinengefahr, wie bspw. von Lawinenabgängen, die Qualität des Lawinenbulletins verbessern. Rückmeldungen können am besten über das Rückmeldeformular oder direkt aus der WhiteRisk-App gemacht werden.
Gemeldete Lawinenunfälle im Touren- und Variantenbereich – der aktuelle Winter, verglichen mit den letzten zehn Jahren
Betrachtet man die räumliche Verteilung der gemeldeten Lawinenunfälle im freien Gelände – also auf Touren oder beim Variantenfahren - dieses Winters (Monate Dezember bis Februar, 96 Unfälle im freien Gelände), dann fällt auf, dass es vergleichsweise viele Unfalllawinen am westlichen Alpennordhang, im südlichen Unterwallis und in der Region um Davos gab (Abb. 8a). Während auch in anderen Jahren im südlichen Unterwallis und in Davos relativ viele Lawinenunfälle gemeldet wurden, so ist diesmal besonders die Häufung an Unfällen am westlichen Alpennordhang auffällig (Abb. 8b). Eine Erklärung für diese Häufung war sicher das in diesen Gebieten lange Zeit sehr ausgeprägte Altschneeproblem, welches in anderen Wintern eher typisch für die inneralpinen Gebiete des Wallis und Graubündens ist.
Von der Anzahl der gemeldeten Lawinenereignisse im freien Gelände – auf Tour oder beim Freeriden - liegen die drei Monate Dezember bis Februar des aktuellen Winters etwas über dem Schnitt der zehn Jahre davor (96 vs. 75 gemeldete Lawinenereignisse), was auch an der zunehmend häufigeren Rückmeldung von relativ glimpflich ausgegangenen Lawinenunfällen durch Tourengeher und Freerider liegen kann. Der Anteil und die Anzahl Lawinen, welcher Opfer forderte, war mit 12 Lawinen bzw. 13% der Rückmeldungen im aktuellen Winter relativ ähnlich den vergangenen zehn Jahren mit 11 Lawinenunfällen mit Todesfolge (14% der gemeldeten Lawinen).