Meldungen von grösseren spontanen Lawinen gab es auch aus dem Maderanertal und aus dem Gebiet Engelberg. Die Gefahrenstufe 4 („gross“) wurde schneller erreicht, als im Lawinenbulletin beschrieben. So dürfte sie in den Hauptniederschlagsgebieten am Alpennordhang bereits am Sonntagnachmittag geherrscht haben.
Im Süden wurden mit dem Nordwind umfangreiche Triebschneeansammlungen, Wummgeräusche und auch einzelne spontane Lawinenabgänge beobachtet. Ob die Gefahrenstufe 4 dort für diesen Tag noch gerechtfertigt war, konnte aufgrund von nur wenigen Rückmeldungen auch im Nachhinein nicht abschliessend beurteilt werden.
Montag, 04.02. bis Mittwoch, 06.02.: Sonnig, aber mit verbreitetem Altschneeproblem nur sehr langsamer Rückgang der Lawinengefahr
Es herrschte sonniges Winterwetter. Der Wind war meist schwach und am Mittwoch erreichten die Temperaturen auf 2000 m milde +4 °C im Westen und +2 °C im Osten. Die Lawinengefahr nahm allerdings nur langsam ab. Im oberen Teil der Schneedecke waren teils kantig aufgebaute, weiche Schwachschichten vorhanden. In Graubünden handelte es sich dabei meist um die alte Schneeoberfläche von vor den Schneefällen dieser Wochenberichtsperiode. Am Alpennordhang und im Wallis waren es meist ältere Schwachschichten etwas tiefer in der Schneedecke (vgl. Abbildung 9). Lawinenauslösungen in diesen Schwachschichten wurden insbesondere aus den nördlichen Gebieten des westlichen Alpennordhanges, aus den Voralpen, aus Graubünden und teils aus dem Unterwallis gemeldet. Betroffen war vor allem ein Höhenband um die Waldgrenze. Insbesondere in den Voralpen wurden auch einige Lawinen deutlich unterhalb der Waldgrenze ausgelöst.
Somit herrschte vor allem in den oben erwähnten Gebieten ein ausgeprägtes Altschneeproblem, wobei die Schwachschichten meist nicht bodennah sondern im Mittelteil der Schneedecke lagen (vgl. Abbildung 10).