Viel Neuschnee, starker Wind und eine ungünstige Altschneeoberfläche führten verbreitet zu einem markanten Anstieg der Lawinengefahr. Bereits am Mittwoch wurde in Teilen des Unterwallis Gefahrenstufe 4 (gross) vorhergesagt, am Donnerstag dann auch in grossen Teilen des Alpennordhangs und des gesamten Wallis. Abgesehen vom Unterwallis, wo Lawinen bis in die Täler vorstossen konnten, galt dies vor allem für das alpine Schneesportgelände. Mittelgrosse spontane Lawinen wurden erwartet, am Donnerstag in Teilen des Unterwallis auch grosse Lawinen.
Es liess sich nur teilweise überprüfen, wo die Prognose zugetroffen hatte, da Skigebiete vielerorts auf Grund des Sturms geschlossen waren. Zudem waren die Sichtverhältnisse sehr eingeschränkt, womit oft keine Beobachtung möglich war. Allerdings deuteten bereits am Dienstag erste spontan abgegangene Lawinen im Wallis an, dass Neu- und Triebschnee sehr leicht auslösbar waren, und dass Lawinen mittlere Grösse erreichen konnten (Abbildung 8). Zudem wurden einige grössere spontane Lawinen am Mittwoch und Donnerstag von Radaranlagen detektiert, so bspw. in Lawinenzügen, welche die Strasse nach Zermatt (VS) beeinträchtigen können. Aber auch an der SLF-Versuchsanlage im Vallée de la Sionne (VS) wurde eine spontane Lawine detektiert. Diese erreichte eine Geschwindigkeit von über 200 km/h und wurde von den Forschern als eine der grössten, im Vallée de la Sionne registrierten Staublawinen der letzten Jahre bezeichnet (siehe Video). Auch am Grand Chavalard (Fully, VS) und im Mattertal (VS) wurden am Mittwochnachmittag grössere Staublawinen beobachtet.