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Familiengärten in der Stadt

 

Hintergrund

Familiengärten gehören zum urbanem Grün und spielen sowohl aus ökologischer als auch aus gesellschaftlicher Sicht eine wichtige Rolle für die Lebensqualität in der Stadt. Mit Familiengärten und Gärten im Allgemeinen werden unterschiedliche Arten von positiven Effekten assoziiert, diese Effekte wurden aber bislang kaum empirisch untersucht. Diese Studie der WSL analysiert daher die Auswirkungen von Familiengärten auf die Gesundheit der NutzerInnen.

Hierbei geht es nicht (nur) um die körperliche Gesundheit, die von zahlreichen anderen Faktoren (Lebensgewohnheiten, genetische Faktoren, etc) beeinflusst ist sondern um die Erfassung der Gesundheit wie sie von der WHO (1948) definiert wird: “Gesundheit ist ein Zustand vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Behinderung.”

Erste Hinweise auf positive Effekte von Gärten auf die psychische Gesundheit wurden in einer Studie von van den Berg, van Winsum-Westra, de Vries & van Dillen (2010) in Holland empirisch nachgewiesen. Insgesamt gibt es aber noch sehr viele unbeantwortete Fragen zu den Auswirkungen von Familiengärten auf die soziale und psychische Gesundheit.

Mittels einer Fragebogenstudie wurden PächterInnen von Familiengärten befragt. Das Ziel war herauszufinden, welches die wichtigsten Aspekte von Gesundheit in Zusammenhang mit Familiengärten sind.

 

Methoden

In Absprache mit Grün Stadt Zürich wurde ein Fragebogen entwickelt und anschliessend wurden die dreizehn Familiengartenvereine angefragt, ob sie an der Studie teilnehmen wollen. Zwölf Vereine haben sich bereit erklärt, an der Studie mitzumachen. Die Fragebogen wurden entweder von den Vereinspräsidenten gezielt an Personen verteilt, von denen man annahm, dass sie mitmachen würden, oder die Adressen der Vereinsmitglieder wurden uns zur Verfügung gestellt (zufällig ausgewählte Mitglieder konnten somit direkt angeschrieben werden). Andere Vereine haben hingegen die Fragebogen beim Vereinstreffpunkt oder bei der Generalversammlung aufgelegt.

Insgesamt wurden ca. 600 Fragebogen mit frankiertem Antwortcouvert verteilt, davon wurden 252 ausgefüllt und zurückgeschickt. Dies ergibt eine Rücklaufquote von ungefähr 40 Prozent.

Resultate

Generell berichten die Gärtner über positive Auswirkungen auf das Wohlbefinden kurz nachdem sie im Familiengarten gewesen sind: der Garten bietet die Möglichkeit neue Energie für den Alltag zu tanken (83%), sich zu entspannen (86%), und ihre Sorgen zu vergessen (67%). Zudem sind die Gärtner (98%) zufrieden, mit dem was sie im Garten geschafft haben.

Die Befragten (99%) denken, dass der Familiengarten einen positiven Effekt auf ihre Gesundheit hat. 

Die Bewirtschaftung eines Gartens führt dazu, dass mehr Gemüse gegessen wird (47%) und sich mehr bewegt wird (59%) als vor dem Beginn der Gartenbewirtschaftung.

Diskussion

Nur gewisse Gärtnergruppen (z.B. aufgrund der Sprachkenntnisse) konnten mit dieser Befragung erreicht werden. Nichtsdestotrotz deuten die Befunde daraufhin, dass Familiengärten eine wichtige Funktion für die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Nutzer und Nutzerinnen haben. Einerseits spüren es die Gärtner und Gärtnerinnen selber, wenn man sie direkt danach fragt. Anderseits wird es auch indirekt deutlich, in dem der Garten zur Entspannung, Abwechslung vom Alltag und für das Gesundheitsverhalten eine wichtige Rolle spielt. Dass viele Personen an der Befragung teilgenommen haben, ist ein Zeichen für grosses Interesse an diesem Thema.