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Dezentrale Besiedlung: Erfolgs- oder Auslaufmodell?

 

Projektinfo

In der Schweiz findet gegenwärtig eine rege öffentliche Debatte über die Zukunft des peripheren ländlichen Raumes statt. Gemeinsames Merkmal der Diskussionsbeiträge ist eine überwiegend negative Beurteilung der Abwanderung aus peripheren Regionen. Abwanderung und die Zunahme regionaler Disparitäten gelten generell als Prozesse, die möglichst zu verhindern sind. Alternative Szenarien zum politischen und planerischen Umgang mit Gemeinden oder Regionen, in denen teilweise seit Jahrzehnten kontinuierlich weniger Menschen leben, wurden bisher kaum erwogen, weil sie politisch (Gleichwertigkeit der Entwicklungschancen) oder ideologisch (ländliche, dezentrale Schweiz) unerwünscht sind. Die "dezentrale Besiedlung" der Schweiz ist als ein ressortübergreifender Auftrag in der Schweizer Bundesverfassung und in weiteren Gesetzen verankert. Aufgrund der topographischen Voraussetzungen, der historischen Siedlungsmuster und der föderalen Strukturen ist die dezentrale Besiedlung in weiten Teilen der Schweiz Realität. Allerdings verändern sich mit den sozioökonomischen und demographischen Veränderungen die räumlichen Strukturen und führen zu Problemen der flächendeckenden Erhaltung dezentraler Siedlungsstrukturen. Für die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Begriff der dezentralen Besiedlung ist interessant, welche ökonomischen, sozialen und ökologischen Folgen mit einer Aufgabe dezentraler Siedlungsstrukturen verbunden sind. Ausserdem stellt sich die Frage, mit welchen Strategien und Konzepten auf die lokalen und regionalen Herausforderungen reagiert und so die Zukunft peripherer ländlicher Räume gestaltet werden kann. Das Projekt untersucht die dezentrale Besiedlung mittels einer Fallstudie der Region Surselva im Kanton Graubünden. Die konkreten ökonomischen, politischen, infrastrukturellen und ökologischen Herausforderungen im peripheren ländlichen Raum der Schweiz sollen beispielhaft identifiziert und systematisiert sowie mögliche Entwicklungspfade aufgezeigt werden.

Publikationen

Pütz, M., Kübler, D., Monstadt, J., Enzler, K., Kienast, F., Seidl, I., Zollinger, F. (2008): Dezentrale Besiedlung als Herausforderung für die Raumentwicklung. Eine Fallstudie der Region Surselva in Graubünden. disP - The Planning Review, 173, 5-21.

Pütz, M., Kübler, D. (2008): Dezentrale Besiedlung als Herausforderung für die Raumentwicklung. swissfuture - Magazin für Zukunftsmonitoring, 3,  8-15.

Pütz, M. (2008): Dezentrale Besiedlung – Erfolgs- oder Auslaufmodell? In: Delbiaggio, K. (Hrsg.): Demografischer Wandel und die Konsequenzen für die Raumentwicklung in der Schweiz. Arbeitsbericht IBR 002/2008. Luzern. 67-75.

Baumgartner, D., Pütz, M. (2007): Regionalentwicklung im peripheren ländlichen Raum der Schweiz - Eine Fallstudie in der Region Surselva und Thesen zur zukünftigen räumlichen Entwicklung peripherer Regionen. In: Del Don, C., Rizzi, S. (Hrsg.): La crisi dei confini - Atti del convegno (Quaderni ICIeF, 13). Lugano, 52-56.

Finanzierung

Das Projekt wurde von novatlantis - Nachhaltigkeit im ETH-Bereich finanziert.

Projektteam

  • Eidg. Forschungsanstalt WSL (Felix Kienast, Marco Pütz, Irmi Seidl, Fritz Zollinger)
  • Institut für Politikwissenschaft der Universität Zürich (Karin Enzler, Daniel Kübler)
  • EAWAG-Cirus (Jochen Monstadt)