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Vergleich der Wirkung unterschiedlicher urbaner Wälder und Grünflächen auf Wohlbefinden und Gesundheit

 

Städtische Umwelten zeichnen sich durch eine hohe Dichte an Zivilisationsreizen aus, die nahezu ununterbrochen die Aufmerksamkeit der Bewohnenden erfordern. Der Aufenthalt in natürlichen Umwelten kann die Regeneration verbrauchter Ressourcen unterstützen: ein positiver Einfluss von Naturerleben auf die menschliche Gesundheit zeigt sich sowohl auf der kognitiven als auch auf der physischen und der psychischen Ebene.Während der Vergleich von städtischer und natürlicher Umwelt bereits vielfältig untersucht wurde, wurde der Einfluss unterschiedlicher Natur bisher wenig differenziert. In diesem sozialwissenschaftlichen Projekt, das im Rahmen der Cost-Aktion E39 „Forests, Trees and Human Health and Wellbeing“ durchgeführt wird, werden unterschiedliche Naturzustände und ihre Wirkung auf das menschliche Wohlbefinden untersucht und verglichen. Im Fokus stehen folgende Forschungsfragen:

  • Welches Wissen und welche Vorstellungen haben Nutzer über die Wirkung von Natur auf das menschliche Wohlbefinden?
  • Was ist der spezifische Effekt von gepflegten und verwilderten Waldzuständen auf das Wohlbefinden seiner Nutzer?
  • Wie kann Natur gestaltet werden unter der Berücksichtigung gesundheitsfördernder Aspekte?

Das methodische Vorgehen gliedert sich in zwei aufeinander aufbauende Phasen:

1. In einer explorativen Phase werden anhand qualitativer Interviews mit Laien und Experten subjektive Theorien der Wirkung unterschiedlicher Natur auf das menschliche Wohlbefinden untersucht.

  • halbstandardisierte Interviews über den Einfluss unterschiedlicher Naturzustände auf das individuelle Wohlbefinden
  • Interviewauswahl nach maximaler Kontrastierung: Expert/innen und Laien, Stadt- und Landbewohnende, wirtschaftliche oder freizeitlich orientierte Nutzung von Natur, Häufigkeit der Nutzung
  • Auswertung und Generierung von Hypothesen über Wirkzusammenhänge

2. In der anschliessenden deduktiven Phase werden die Hypothesen überprüft. Dazu wird ein Experiment durchgeführt, in dem unterschiedliche Naturzustände präsentiert werden: gepflegter und verwilderter Wald.

  • Prä-Post-Messung von Wohlbefinden
  • Präsentation unterschiedlicher Naturflächen (in-situ und im Labor)
  • Stichprobe: Bewohnende Zürichs und der Agglomeration mit randomisierter Zuordnung auf die unterschiedlichen Untersuchungsbedingungen.
  • Bauer, N.; Home, R.; Hunziker, M.; Martens, D., 2013: Fokus Umweltpsychologie: Wie kann Gesundheit durch Landschaftsentwicklung gefördert werden? In: Tagungsband Biodiversität und Gesundheit, Van-Swieten-Saal der Medizinischen Universität Wien,15.11.2013. Wien, Lebensministerium. 14-15.
  • Martens, D.; Bauer, N., 2013: Chapter 11: Natural Environments- a resource for public health and well-being. A literature review. In: Noethammer, E. (ed) Psychology of Well-being. Theory, Perspectives and Practice. 228 p. New York, Novas Science. 173-217.
  • Martens, D.; Gutscher, H.; Bauer, N., 2011: Walking in "wild" and "tended" urban forests: the impact on psychological well-being. J. Environ. Psychol. 31: 36-44.
  • Martens, D.; Bauer, N., 2010: Im Test: Wald als Ressource für psychisches Wohlbefinden. Schweiz. Z. Forstwes. 161, 3: 90-96.
  • Bauer, N.; Martens, D., 2010: Die Bedeutung der Landschaft für die menschliche Gesundheit - Ergebnisse neuster Untersuchungen der WSL. Landschaftsqualität. Konzepte, Indikatoren und Datengrundlagen. Forum für Wissen 2010: 43-51.
  • Martens, D.; Bauer, N., 2010: Gepflegte Wälder für gepflegte Seelen? LWF aktuell 75: 60-61.