Trockenheit als limitierender Faktor für An- und Aufwuchs von Hauptbaumarten


Für die Vegetation wird die wohl wichtigste Folge eines Temperaturanstiegs durch die Klimaerwärmung vermehrte Trockenheit sein, da höhere Temperaturen zu stärkerer Verdunstung führen. Nebst steigenden Temperaturen wird für die Schweiz während der Vegetationszeit aber auch mit geringeren Niederschlägen gerechnet. Wie können unsere Wälder mit Wassermangel zurechtkommen? Trockenheit kann die Keimung und Etablierung eines Baumes entscheidend beeinflussen, da ein Bäumchen infolge des noch wenig ausgebildeten Wurzelsystems Trockenheit nicht lange überdauern kann. Selbst geringe klimatische Änderungen könnten folglich zu grossen Ausfällen bei der Verjüngung führen. Untersuchungen zur klimabedingten Mortalität verschiedener Baumarten in der Jugendphase sind deshalb unerlässlich.
Für die Anpassung unserer Wälder an ein wärmeres Klima sind verschiedene Strategien denkbar. In diesem Projekt untersuchen wir die Plastizität von Waldföhren und Fichten bezüglich Trockenheit in der Jugendphase. Folgende Fragen sollen beantwortet werden:
- Wie wirkt sich unterschiedliche Trockenheit auf Mortalität und Wachstum von Keimlingen einheimischer Baumarten aus?
- Gibt es europäische Provenienzen, die Trockenheit besser ertragen als die einheimischen?
- In welchem Ausmass beeinflussen edaphischen Gegebenheiten bzw. Kleinstandorte die Resistenz von Keimlingen gegenüber Trockenheit?
- Kann der Anwuchserfolg durch begleitende Massnahmen (Anwuchsschutz) erhöht werden?
Details zum Projekt
Projektdauer
2009 - 2015
Projektleitung
Experimentelle Umsetzung
Die Plastizität der verschiedenen Fichten- und Föhrenprovenienzen
wird experimentell unter möglichst natürlichen Bedingungen getestet. Dazu wird an verschiedenen Waldstandorten im Churer Rheintal mit Hilfe von stationären Regenreduktionsdächern ein Niederschlagsgradient generiert. Natürliche Trockenperioden werden so künstlich verstärkt. Pro Baumart werden jeweils zwei autochthone Provenienzen aus dem Churer Rheintal mit drei Provenienzen aus klimatisch trockeneren Regionen im Wallis, in Österreich und Osteuropa verglichen. Als weitere Variante werden Schutztrichter als Anwuchshilfe für die Keimlinge getestet.

