Kann strukturelle Vielfalt und Lebensraumheterogenität die Artenvielfalt im Wald erklären?

Projektleitung

Kurt Bollmann

Projektmitarbeitende

Martin Obrist
Florian Zellweger

Projektdauer

2013 - 2034

Kooperation Finanzierung

Wälder gehören zu den artenreichsten Ökosystemen der Erde. Neunzig Prozent davon werden forstlich genutzt, was die Entwicklungszeit der Wälder verkürzt und zu einer strukturellen Vereinheitlichung führt. Dies hat Konsequenzen für die Artenzusammensetzung der Wälder, weil die strukturellen Eigenschaften die Artenvielfalt massgebend beeinflussen. Die vertikale und horizontale Gliederung der Waldbestände, welche durch die Verteilung von Bäumen, Sträuchern und der Bodenvegetation bestimmt werden, sowie Einzelelemente wie Habitatbäume, Lichtungen und Totholz bieten zahlreiche Nischen als Lebensraum für eine reichhaltige Flora und Fauna. Deshalb ist es wichtig, den Minimalbedarf an wichtigen Strukturen und Ressourcen für eine vielfältige Waldbiodiversität wissenschaftlich zu ermitteln und Empfehlungen für eine ökologisch nachhaltige, multifunktionale Waldbewirtschaftung herzuleiten.

Das Ziel der Studie ist, die Beziehung zwischen struktureller Heterogenität und Artenvielfalt im Wald zu untersuchen und dabei neue Methoden der Laser- und Satelliten-gestützten Fernerkundung (LiDAR, NDVI) einzusetzen. Damit wollen wir für den Laub- und den Nadelwald dreidimensionale Strukturparameter entwickeln, welche das Vorkommen von verschiedenen Artengruppen (Vögel, Gefässpflanzen, Moose, Schnecken) in der Schweiz erklären und eine flächige Vorhersage der potenziellen Verbreitungsgebiete ermöglichen. Zudem haben wir getestet, wie gut sich das Waldstrukurmodell für die Vorhersage einer unabhängigen Artengruppe (Fledermäuse) eignet.