Pyeongchang Snow – Schnee- und Wetterprognosen für Olympia
Über Sieg oder Niederlage entscheiden im Wettkampfsport oft nur wenige Hundertstelsekunden. Wer letztlich die Nase vorn hat, hängt nicht zuletzt von einer optimalen Auswahl und Präparation der Skis ab. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass Athleten und Serviceleute die zum Wettkampfzeitpunkt herrschenden Schnee- und Wetterbedingungen genau kennen. Wie bereits schon in Vancouver und Sochi ist das SLF auch an den Olympischen Winterspielen in Südkorea im Februar 2018 vor Ort. Im Auftrag von Swiss Olympic berechnet ein Mitarbeiter der Forschungsgruppe Schneesport dort etwa 24 Stunden vor dem Wettkampf, wie der Schnee auf der Rennstrecke beschaffen sein wird. Langlauf-, Biathlon-, Skicross-, Snowboardcross- und Snowboard-Alpin-Teams profitieren exklusiv von diesen Informationen.
Ausgiebige Tests im Vorfeld
Damit die Prognosen so präzise wie möglich sind, haben die Forschenden die Strecken in Pyeongchang schon in den beiden vergangenen Jahren genau ausgemessen. Für ihre Berechnungen greifen sie zudem auf Geländemodelle, Satellitenbilder, Wetterprognosen und vor Ort installierte Wetterstationen zurück. All diese Informationen fliessen dann in zwei am SLF entwickelte Computermodelle ein: «SNOWPACK» und «Alpine 3D». SNOWPACK berechnet, wie sich die Schneeeigenschaften an einem Punkt in der Schneedecke entwickeln, Alpine 3D ermittelt dasselbe für ganze Geländebereiche.
Bereits in Vancouver und Sochi erwiesen sich die Prognosen der Schneetemperatur als wertvolle Information, die die Arbeit der Serviceteams effizienter und besser machte. Noch stärker als in den letzten Jahren legte das SLF im Vorfeld der Olympiade den Fokus nun auf Testevents, z. B. an der Weltmeisterschaft in St. Moritz, beim Snowboard-Weltcup im Montafon sowie am Langlauflaufweltcup in Davos 2017. Dies ermöglichte den Forschenden, die Zusammenarbeit mit den Serviceteams bereits vor den Spielen aufzubauen. Für Pyeongchang dürften die Prognosen also noch besser in die Arbeitsabläufe der Serviceteam eingebunden sein als bei den letzten beiden olympischen Winterspielen – ein kleiner, aber im Zweifelsfall vielleicht entscheidender Vorsprung für die Schweizer Athletinnen und Athleten im Kampf um olympische Medaillen.
Details zum Projekt
Projektdauer
2016 - 2018