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DROUGHT-CH: Früherkennung von kritischen Trockenperioden in der Schweiz

 

Hintergrund

Die Klimafolgenforschung geht davon aus, dass Trockenheit und Hitzewellen in der Schweiz im Zuge des Klimawandels zunehmen werden. Die extreme Trockenheit und Hitzewelle des Jahres 2003 führte vor Augen, welche ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Folgen ein solches Ereignis in der Schweiz haben kann. Es wurde auch deutlich, dass die betroffenen Handlungsbereiche auf solche Trockensituation (z. B. Wasserversorgung, Landwirtschaft, Energieproduktion, Gesundheit, Tourismus) zum Teil unzureichend vorbereitet waren. Eine Voraussetzung für die Vermeidung von Schäden im Sinne des Vorsorgeprinzips ist der Zugang zu relevanten Informationen zur Früherkennung.

Ziele des Projektes

Ziel des Projektes war es, ein besseres Verständnis über die Entstehung und Auswirkungen von Trockensituationen in der Schweiz zu gewinnen, um die Bereitstellung von Informationen zur Früherkennung zu verbessern. Das Projekt umfasste naturwissenschaftliche und sozialwissenschaftliche Arbeitspakete: Zum einen wurden die Effekte von Trockenheit auf Ökosysteme, Boden, Oberflächengewässer und Grundwasser durch hydrologische und klimatologische Analysen untersucht. Zum anderen wurden die Auswirkungen und Kosten von Trockensituationen sowie der potentielle Nutzen von frühzeitig bereitgestellten Informationen und möglichen Anpassungsstrategien evaluiert. Zusammen mit Praxisakteuren aus verschiedenen wasserrelevanten Handlungsfeldern wurde ein Prototyp einer virtuellen Informationsplattform für Trockenheit in der Schweiz entwickelt.

 

Beiträge der WSL zu diesem Projekt

Die WSL bearbeitete die folgenden Arbeitspakete:

  • Teilprojekt 1: "Nutzergruppen spezifische Indikatoren für Trockenheit und Niedrigwasser”: Ziel war, jene Indikatoren für die Früherkennung zu identifizieren, die aus Sicht der verschiedenen von Trockenheit betroffenen Nutzergruppen zentral sind. Damit wird gewährleistet, dass die Informationsplattform für Trockenheit in der Schweiz auch den Bedürfnissen der voraussichtlichen Nutzer/innen entspricht. Neben den Indikatoren wurden daher auch die Bedürfnisse und Anforderungen der verschiedenen Nutzergruppen an die Bereitstellung von Informationen zur Früherkennung erhoben.
  • Teilprojekt 5: "Operationelle hydrologische Modellierung und Schneewasserwert Bestimmung". In diesem Teilprojekt entwickelten wir operationelle Vorhersageinstrumente für Niedrigwasser und Schneewasser-Verteilung in der ganze Schweiz. Dazu verwedeten wir das Modell PREVAH angetrieben mit beobachteten und modellierten meteorologischen Variablen (COSMOLEPS, ECMWF EPS). Die aktuelle Schneewasser-Verteilung in den Alpen wird neu in das hydrologische Modell assimiliert.
  • Teilprojekt 6: "Ökonomischer Nutzen von Früherkennung von Trockenheit und Niedrigwasser”. In diesem Arbeitspaket wurden Art und Ausmass der potentiellen Auswirkungen von Trockenperioden sowie der Nutzen von Früherkennung untersucht. Im Zentrum der Analyse stand, wie wasserrelevante Nutzergruppen bisher mit Trockenperioden umgegangen sind, welche Schäden in verschiedenen Trockenheitsszenarien entstehen können und welchen Beitrag eine Informationsplattform zur Früherkennung und zur Vermeidung von potentiellen Schäden leisten kann. Eine grobe Kostenabschätzung und Evaluierung verschiedener Finanzierungsformen für den Betrieb einer virtuellen Informationsplattform ergänzten die Untersuchung des ökonomischen Nutzens der Früherkennung von Trockenperioden.
  • Teilprojekt 7: "Entwicklung einer Informations-Plattform zur Früherkennung von Trockenheit"


Basierend auf den Grundlagen der übrigen Teilprojekte ist ein Prototyp für eine Internet-basierte Informations-Plattform zur Früherkennung von Trockenheit entwickelt worden. Ziel dieser Plattform ist eine integrale Information über aktuelle und sich anbahnende Wasserknappheit in der Schweiz. Per 1. Juni 2013 wird - mit Unterstützung des BAFU und der MeteoSchweiz - ein Testbetrieb aufgenommen. Dieser wird es erlauben, Erfahrungen mit Trockenheits-spezifischen Informationen zu gewinnen und den potentiellen Nutzen einer solchen Informationsplattform abzuschätzen.

Ergebnispräsentation

Am 12. Juni 2014 wurden im Praxis-Workshop "Trockenheit und Landwirtschaft: Erkenntnisse aus dem NFP 61" die Ergebnisse der Projekte Drought-CH und AGWAM mit Vertreter/innen der Landwirtschaft diskutiert.

Am 4. und 5. November 2014 fand die Abschlusskonferenz und ein Praxis-Workshop des NFP61 in Bern und Solothurn statt. 

     

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