Es war oft bewölkt und verbreitet fiel Schnee, am Anfang der Periode begleitet von starkem Süd-, West- und später Nordwind. Lokal über 1 m Neuschnee, Triebschnee, ein vor allem im Wallis, in Graubünden und im Süden schwacher Schneedeckenaufbau sowie gebietsweise eingeschneiter Oberflächenreif sorgten für eine anhaltend kritische Lawinensituation (Abbildung 1). Mehrere Personen wurden von Lawinen erfasst und zwei getötet.
Mit starkem bis stürmischem Wind erreichte die im letzten Wochenbericht beschriebene Südströmung ihr Maximum in der Nacht auf Freitag. Mit dem Stau fiel am Alpensüdhang ohne Münstertal und im Oberengadin 30 bis 50 cm Schnee, in den angrenzenden Gebieten 10 bis 30 cm (Abbildung 2). In den Föhngebieten des Nordens und allgemein in der Höhe wurde der lockere Altschnee intensiv verfrachtet (Abbildungen 3, 4).
Am Freitagmorgen überquerte eine Störung den Alpennordhang rasch von West nach Ost und brachte auch dem Norden gebietsweise ein paar Zentimeter Schnee. Dahinter wurde es aus Westen vorübergehend sonnig.
Bereits am Freitagabend folgte aus Westen die nächste Störung. Der Wind frischte wieder auf und blies am Samstag wiederum stark aus Süden, am Abend in der westlichen Landeshälfte dann stark aus Westen. Nach einer kurzen Niederschlagspause setzte am Sonntagmorgen aus Westen erneut Schneefall ein. Am Montag drehte der Wind auf Nord, so dass sich der Niederschlagsschwerpunkt vom westlichsten Unterwallis an den westlichen Alpennordhang verlagerte. Im Süden war es am Montag mit starkem Nordföhn trocken, doch wurde dort der lockere Schnee vom Freitag auch in mittleren Höhenlagen intensiv verfrachtet.
Insgesamt fielen von Samstagmorgen bis Dienstagmorgen folgende Schneemengen (Abbildung 5):
Die grössten Schneemengen fielen in den westlichen Voralpen, im Trient Gebiet und im nördlichen Unterwallis. In den Voralpen war in der letzten Wochenberichtsperiode Regen bis in Gipfelhöhe gefallen. Mit der Abkühlung in der aktuellen Berichtswoche führte dies zu einer stabilen Altschneedecke, so dass sich die Lawinenproblematik auf den Neu- und Triebschnee beschränkte. In den übrigen Hauptniederschlags-Gebieten sind die Berge höher. In hohen Lagen war die Schneedecke noch meist trocken und damit eine weniger günstige Unterlage.
Im Trient Gebiet kam es in der Nacht auf Montag zu vielen und vereinzelt grossen spontanen Lawinenabgängen (Abbildung 6). Damit scheint es, im Nachhinein betrachtet, dass hier kurzfristig die Gefahrenstufe 4, „gross“ erreicht wurde. Spontane Lawinen und vor allem erfolgreiche Sprengungen wurden auch aus dem nördlichen Unterwallis gemeldet. Trotz gleich viel Schnee und Wind wurde dort aber keine so hohe Lawinenaktivität wie im Trient erreicht. Die Lawinengefahr lag dort wie prognostiziert im oberen Bereich der Stufe 3, „erheblich“ (Gefahrenentwicklung siehe hier).
Am Dienstag war es im Osten teils sonnig, am Mittwoch nur noch im Oberengadin. In den übrigen Gebieten war es bewölkt und bis am Donnerstagmorgen fielen am westlichen Alpennordhang und im nördlichen Unterwallis weitere 20 bis 30 cm Schnee (Abbildung 7). Am Donnerstag war es in den Bergen über dem Hochnebel meist sonnig. Der Wind wehte zunächst meist schwach. Am Donnerstag frischte der Südwind allmählich auf. Wie viel Neuschnee er in der folgenden Nacht verfrachten konnte, lesen Sie im nächsten Wochenbericht am 16. Februar.
Auch in den Gebieten ohne nennenswerten Niederschlag nahm die Lawinengefahr in diesen Tagen nur sehr langsam ab, und so wurde bis zum Ende dieser Berichtswoche weiterhin verbreitet vor erheblicher Lawinengefahr, Stufe 3, gewarnt. Im Wallis, in Graubünden und im Süden war die Situation wegen dem teils schwachen Schneedeckenaufbau am heikelsten (Abbildung 8).
Nicht nur an der Gefahrenstufe, auch an den gemeldeten Gefahrenanzeichen war leicht ersichtlich, dass eine anhaltend heikle Lawinensituation herrschte. Am meisten Gefahrenanzeichen (schwache Stabilitätstests, Lawinenabgänge, Wummgeräusche und Risse) wurden aus den inneralpinen Gebieten des Wallis und Graubündens mit ihrem schwachen Schneedeckenaufbau gemeldet (Abbildung 9).
Die Lawinensituation war oft heikel und zudem sind während der Sportferien traditionsgemäss viele Wintersportler in den Bergen. Entsprechend kam es zu diversen Lawinenunfällen und es waren leider auch zwei Todesopfer zu beklagen.
Freitag, 03.02.:
Samstag, 04.02.:
Sonntag, 05.02.:
Montag, 06.02.:
Mittwoch, 08.02.:
Donnerstag, 09.02.:
Zwei Lawinen mit je mehreren beteiligten Personen in der Region 4 Vallées.