Mit starkem Südwind entstanden im Hochgebirge grosse Triebschneeansammlungen. Neu- und Triebschnee überlagerten eine in dieser Höhe bereits geschichtete, zusammenhängende Schneedecke. Deshalb wurde die Gefahr im Lawinenbulletin für das Berninagebiet oberhalb von rund 3200 m im oberen Bereich der Stufe erheblich (3+) eingeschätzt.
Episode 2
Nach einer kurzen Pause folgte von Mittwoch, 9. auf Donnerstag, 10.10. der nächste Südstau, sozusagen der kleine Bruder des vorangegangenen Ereignisses: Die Schneefallgrenze lag mit 2800 m ähnlich hoch, jedoch blies der Südwind zu Beginn stürmisch. Am meisten Schnee fiel wiederum im Berninagebiet, dieses Mal aber «nur» 40 bis 50 cm (Abbildung 4b). Dieser Wert lag deutlich unter den Modellvorhersagen, weshalb auch die im Lawinenbulletin angegebene Gefahrenstufe 3+ wohl etwas zu hoch war. Meldungen aus dem Gelände lagen bis zum Redaktionsschluss aber keine vor.
Lawinenunfälle wurden in der ganzen Berichtsperiode keine gemeldet.
Nach diesen Schneefällen lagen oberhalb von 3000 m schon beträchtliche Schneemengen, während es nur wenig darunter komplett aper war (Abbildung 5).