Der Neuschnee fiel mit wenig Windeinfluss und bei tiefen Temperaturen und war deshalb oft sehr locker. Ungebundener Schnee kann trotz Schwachschicht nur schlecht als Schneebrettlawine ausgelöst werden. So wurden am Wochenende nur wenige, meist kleine Schneebrettlawinen gemeldet (Abbildung 5). Während und kurz nach dem Schneefall gingen jedoch vielerorts Lockerschneelawinen ab. Für die Auslösung von Lockerschneelawinen ist kein gebundener Schnee notwendig. Sie breiten sich von einem Auslösepunkt nach unten aus, indem der abrutschende Schnee immer mehr Schnee mitreisst. Erst mit dem mässigen bis starken Föhn und milderen Temperaturen bildeten sich von Montag, 20.01. bis Dienstag 21.01. harte Triebschneeansammlungen (Abbildung 6). Diese konnten an Schattenhängen leicht ausgelöst werden.
Mit dem Neuschnee und Wind wurde von Samstag, 18.01. bis Montag, 20.01. gebietsweise vor erheblicher Lawinengefahr (Stufe 3) gewarnt. Da die Lawinen meist klein (Grösse 1) blieben, war die Gefahrenstufe aber wohl nur knapp erreicht worden.