Damit stieg die Gefahr von trockenen Lawinen oberhalb von 2400 m am Alpenhauptkamm von Saas Fee bis ins südliche Goms, im Bedretto sowie in den oberen Maggiatälern auf Stufe 4 (gross) an. Beobachtungen in diesem Gebiet waren kaum möglich, weil vor allem in den höheren Lagen kaum Sicht herrschte. Im südlichen Goms wurden einige Lawinen aus Nordhängen beobachtet, die bis in den Talboden vordrangen. Auch in Vals wurden grossflächige Abgänge verzeichnet. Etliche Lawinen in einem Höhenband von etewa 2000 bis 2400 m gingen auch nass ab, ausgelöst durch den teils intensiven Regen (Video Lawine Realp, UR, 24.04.).
Im Norden dominierte derweil der Föhn das Geschehen. Es war teils aufgehellt und mit Temperaturen von rund +8 °C auf 2000 m weiterhin mild. In der Höhe und in den Föhntälern des Nordens kam der Föhn immer mehr in die Gänge und blies am Mittwoch und Donnerstag stürmisch (Abbildung 6). Da die Schneedecke aber nur noch in Nordhängen oberhalb von rund 2600 m trocken war, hielt die Verfrachtung in den Gebieten ohne Neuschnee in engen Grenzen.