Wummgeräusche und Risse wurden immer wieder beobachtet, betrafen aber nur dünne Schichten und breiteten sich nicht über grössere Distanzen aus. Die allenfalls ausgelösten Schneemengen waren nur klein. Die grösste Gefahr bestand darin, im extremen Steilgelände von einem Rutsch mitgerissen zu werden und abzustürzen.
Auf 2500 m lag im flachen Gelände meist 20 bis 50 cm Schnee, im nördlichen Wallis sowie am Oberwalliser Alpenhauptkamm, im Nordtessin sowie im Calancatal und im Misox 50 bis 80 cm oder etwas mehr. Die Schneegrenze lag an Schattenhängen oft im Bereich der Waldgrenze oder darunter. Sonnenhänge waren bis in hohe Lagen (2200 m bis 2800 m) je nach Exposition und Steilheit meist oder ganz schneefrei (vgl. Abbildungen 2, 3, 5).
Wo Schnee über grössere, zusammenhängende Flächen vorhanden war und vor allem an eher windgeschützten Nordhängen war die bestehende Schneedecke eine verbreitet ungünstige Unterlage für neuen Schnee. Die Lawinengefahr stieg deshalb mit Neuschnee und starkem Wind am Donnerstag, 05.01. vor allem in hohen Lagen deutlich an. Sie wurde in den meisten Gebieten als erheblich (Stufe 3) eingeschätzt.
Mit der Aussicht auf wiederholte Schneefälle und zunehmender Dynamik der Lawinensituation startete der Lawinenwarndienst am Mittwoch, 04.01. die Ausgabe der Lawinenbulletins am Morgen. Damit sind zwei Einschätzungen pro Tag verfügbar. Im ebenfalls schneearmen Frühwinter 2015/16 startete die Ausgabe der Morgenbulletins nur einen Tag früher, sonst normalerweise etwa Mitte Dezember.