Organisatorische Massnahmen

Die wichtigsten organisatorischen bzw. temporären Lawinenschutzmassnahmen sind Warnung, Sperrung, Evakuierung und die künstliche Auslösung von Lawinen. Sie werden kurzfristig eingesetzt, wenn die aktuelle Lawinensituation es erfordert. Auch automatische Lawinendetektionssysteme werden immer wichtiger.

Sind Siedlungs- oder Skigebiete, sowie Verkehrsachsen akut lawinengefährdet, können die lokalen Sicherungsdienste Warnungen, Sperrungen oder Evakuierungen veranlassen. Sie schätzen aufgrund der aktuellen Wetter- und Lawinensituation die mögliche Grösse und Anbruchwahrscheinlichkeit von Lawinen ab und beschliessen darauf aufbauend die zu treffenden Massnahmen. Sicherungskonzepte beinhalten zusammenfassend die Abläufe wie die Beurteilung der aktuellen Lawinensituation, die Durchführung von Sperrungen und die Dokumentation von Lawinen. Mit Interventionskarten können Führungsstäbe ihren Einsatz bezüglich eines Ereignisses vorbereiten.

Temporäre Massnahmen kommen insbesondere dann zum Einsatz, wenn die finanziellen Mittel für permanente Schutzmassnahmen zu knapp sind oder diese Massnahmen nicht kostenwirksam sind. Weiter lassen sich damit oft grosse Eingriffe in die Natur vermeiden. Ausserdem können sie schnell realisiert werden, was bei unvorhergesehenen Ereignissen relevant sein kann.

In der Schweiz wurden in den letzten Jahren etliche automatische Lawinendetektionssysteme installiert. Auch bei schlechten Witterungsverhältnissen können so Lawinen erfasst werden. Ein Alarmsystem kann eine Lawine mittels Radar oder Geophonen direkt detektieren. Mittels eines Warnsystems, das ein Alarmsystem mit Lichtsignalen koppelt, kann die Sperrung einer Verkehrsachse automatisch ausgelöst werden.

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