
Beurteilungs- und Entscheidungsrahmen 3x3
Mit fundierten Entscheidungen und angepasstem Verhalten lässt sich das Lawinenrisiko auf ein akzeptables Mass reduzieren. Von der Planung zu Hause bis zur Abfahrt durch den Tiefschneehang gibt es verschiedene Phasen, in denen die Verhältnisse, das Gelände und den Faktor Mensch immer wieder neu zu beurteilen sind.
Als Grundlage für die Beurteilung der Lawinengefahr hat sich das ursprüngliche System 3x3 von Werner Munter bewährt. Unter dem Begriff 3x3 versteht man die Einordnung von Informationen und Beobachtungen in die drei Kategorien Verhältnisse, Gelände und Mensch in den drei Phasen Planung, Beurteilung vor Ort und Einzelhang.

1. Planung
Eine gute Tourenplanung ist die Basis für ein erfolgreiches Bergerlebnis. Informiere dich über die Lawinen- und Wetterverhältnisse in der geplanten Region. Plane den Routenverlauf mit Hilfe von Führerliteratur und der Hangneigungskarte. Sei richtig ausgerüstet und berücksichtige die Gruppenzusammensetzung und Vorstellung aller Teilnehmer.

2. Beurteilung vor Ort
Während des ganzen Tages beobachten wir laufend aufmerksam die Faktoren Verhältnisse, Gelände und Mensch im Hinblick auf die geplante Schlüsselstelle. Stimmen die Lawinen- und Wetterverhältnisse, das Gelände, das Können und die Verfassung der Teilnehmer mit den Annahmen aus der Planung überein?

3. Einzelhang
Gewichte und vernetze die Faktoren Verhältnisse, Gelände und Mensch und entscheide. An Schlüsselstellen sind folgende Entscheide möglich:
- ja, problemlos machbar
- ja, aber nur unter gewissen Bedingungen (z.B. einzeln abfahren oder bis zum nächsten Entscheidungspunkt) machbar
- nein. Geplante Alternative wählen oder Verzicht.
Die 3x3 Methode wird auch auf unserer interaktiven Lawinenpräventions-Plattform White Risk vertieft erklärt.