Künstliche Lawinenauslösung

Die künstliche Lawinenauslösung ist in der Schweiz wichtig für den Schutz von Verkehrsachsen, Siedlungs- und Schneesportgebieten. Das Ziel der Einsätze ist mögliche Anrissgebiete, Sturzbahnen und Ablagerungsgebiete temporär zu sichern sowie Grosslawinen und längere Sperrzeiten zu vermeiden.

Es gibt zahlreiche Methoden der künstlichen Auslösung wie Handwurfladungen, Sprengungen mittels Helikopter oder festinstallierte Auslösevorrichtungen. Dabei gilt aber immer das gleiche Prinzip: Bei der künstlichen Lawinenauslösung wird im Anrissgebiet eine Sprengladung oder ein explosives Gasgemisch gezündet, was zu einer Druckwelle und damit zu einer Zusatzbelastung der Schneedecke führt. Der Druck kann einen Bruch in der Schneedecke, z.B. einer Schwachschicht, initiieren. In der Folge breitet sich der Bruch aus, und das Schneebrett gleitet ab.
In den letzten Jahren wurden fest installierte Sprengsysteme immer beliebter und sind heutzutage weit verbreitet. Damit lassen sich Detonationen mit Sprengstoff oder Gas über der Schneedecke erzeugen, was eine grossflächige Zusatzbelastung auf die Schneedecke ergibt. Die Anlagen können aus sicherer Distanz, zu jeder Tageszeit und bei jedem Wetter bedient werden. In der Schweiz gibt es über 600 festinstallierte Sprenganlagen. Diese Anlagen werden immer häufiger mit neuen Technologien wie Lawinendetektionssystemen oder Warn- und Alarmsystemen kombiniert, um die Sicherungsaktion zu überwachen und das gefährdete Gebiet zu kontrollieren.
Die Wahl der Methode ist insbesondere abhängig von der tolerierten Sperrzeit, dem Restrisiko, den topographischen Verhältnissen, dem Ausführungszeitpunkt, der erforderlichen Sprengwirkung und den Kosten.
Wir vergleichen die verschiedenen Sprengmethoden und veröffentlichen die Ergebnisse in Publikationen. Diese helfen den Sicherheitsverantwortlichen, ein für ihre Bedürfnisse geeignetes Sprengsystems auszuwählen.

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